7.5.25

Eternity

Dieses Puzzle hat eine wirklich spektakuläre Geschichte, denn es ging auch um viel Geld für die erste Lösung. Das Geduldspiel ist höllisch schwer, es wurde selbst für den Computer als unlösbar betrachtet und dann wurde es von zwei Mathematikern gelöst! Aber der Reihe nach. Es handelt sich um Eternity aus dem Jahr 2009:

209 Teile sollen einen nahezu regelmäßigen zwölfeckigen Rahmen vollständig füllen. Dem Rahmen liegt ein regelmäßiges Dreieckgitter zugrunde. 

Die 209 Teile bestehen jeweils aus 12 Hälften der gleichseitigen Elementardreiecke, die entlang ganzer oder halber Kanten entlang von Gitterlinien zusammengefügt wurden. Solche Teile heißen heute Polydrafter, da im Englischen ein Drafter ein Zeichendreieck mit den Winkeln von 30, 60 und 90 Grad bezeichnet. Polydrafter aus 12 Draftern heißen Dodekadrafter. Früher hießen diese Teile auch Dodecadudes. Hier einige der 209 Teile:

Es gibt viele Dodekadrafter, die für solch ein Puzzle ungeeignet erscheinen: Steine mit Löchern können nicht verwendet werden, Steine mit nach außen ragenden spitzen 30-Grad-Winkeln bergen eine Verletzungsgefahr, symmetrische Steine machen das Spiel einfacher und werden deshalb verboten usw. Übrig bleiben insgesamt 770 verschiedene Dodekadrafter [1]. 209 davon wurden für das Puzzle ausgewählt. Weil üblicherweise Polyformpuzzles schon mit 30 Steinen auch für Computer anspruchsvoll sind, konnte man annehmen, dass es mit 209 Teilen praktisch unlösbar wird. Deshalb wurde vom Erfinder Christopher Monckton ein Preisgeld von einer Million britischer Pfund für die Lösung des Puzzles ausgesetzt [2]. Es war bekannt, dass es mindestens eine Lösung gibt, diese lag im Tresor des Erfinders.

Aber es stellte sich als Denkfehler heraus, dass derartige Polyformpuzzles mit wachsender Steinzahl durch exponentielles Wachstum immer komplizierter werden [3]. Dies gilt zumindest, wenn es insgesamt sehr viele Lösungen gibt und man nur nach einer Lösung davon sucht. Und hier gibt es sehr viele Lösungen, deren Zahl wird mittlerweile auf mindestens 10⁸⁰ geschätzt. Die erfolgreiche Lösungsstrategie war folgendermaßen:

Erstens werden die 209 Steine entsprechend ihrer Nützlichkeit grob sortiert. Zweitens stellte man fest, dass sich mit 70 einigermaßen nützlichen Steinen viele der kompakt geformten Rahmen mit einer Fläche von 420 Elementardreiecken des Gitters vollständig füllen lassen.

Damit war das weitere vorgehen klar: Man versucht im ersten Schritt den Rahmen zu rund zwei Dritteln zu füllen, indem man möglichst wenige der nützlichsten Steine verwendet. Der dafür notwendige Aufwand hängt näherungsweise linear von der Größe der Fläche ab und nicht exponentiell wie vermutet. Da man immer mehr Steine zur Verfügung hat als nötig, kann schnell der nächste Stein eingebaut werden. Für die letzten 70 Steine hat man die Hoffnung, dass sich die Restfläche mit den 70 Steinen, von denen viele sehr nützlich sind, auch füllen lässt. Hier ist eine komplexere Analyse mit Backtracking nötig, aber die Chancen stehen nicht schlecht, zumindest bei mehreren Versuchen eine Lösung zu finden.

Wie könnten die Steine für das Eternity-Puzzle ausgewählt und die dazugehörige Lösung gefunden worden sein? Eine ganz einfache Möglichkeit ist die folgende: Zunächst wählen wir eine deutlich zu große Steinmenge, z.B. alle nicht-symmetrischen Dodekadrafter. Mit diesen Steinen zur Auswahl wird der Rahmen gefüllt. Wenn die Steinmenge deutlich größer ist als nötig, dann ist dies ganz einfach, der Computer findet schnell passende Steine. Alle übrigen Steine werden weggeworfen und fertig ist das Puzzle: Wir haben eine scheinbar zufällig ausgewählte Steinmenge und eine Lösung für den Tresor [4]. Das das Puzzle so extrem schwer erschien, wurde als "Hilfe" die Position des Steins Nr. 34 im Rahmen angegeben. Dies war die Position dieses Steins in der einzig bekannten Lösung und es wurde nicht verlangt, dass dieser Stein unbedingt dort liegen muss. Tatsächlich sind bisher mehrere Lösungen von Eternity bekannt, und der Stein Nr. 34 liegt niemals an diese Position. Die Lösung von Christopher Monckton aus dem Tresor ist nicht öffentlich bekannt.

Auf Grund des spektakulären Preisgeldes erzielte das Eternity-Puzzle einen Verkaufsrekord: Im ersten Monat war Eternity das meistverkaufte Spiel aller Zeiten in Großbritannien, in den ersten beiden Jahren wurden rund 225.000 Exemplare verkauft [5]. Die Mathematiker Alex Selby und Oliver Riordan fanden am 15. Mai 2000 eine Lösung und erhielten den Preis im September des Jahres. Im Video [6] erklärt Oliver Riordan, wie sie Eternity gelöst haben.

Design:  Christopher Monckton
Hersteller Ertl Europe Company
Erscheinungsjahr: 1999

Google: eternity puzzle
Shopping: Gelegentlich gebraucht lieferbar, Preis ca. 20€

Eternity: Heart Puzzle

Das Heart-Puzzle ist eines der drei kleinen Puzzles aus der Eternity-Reihe. Diese kleineren und einfacheren Puzzle sollten das Interesse für das große Eternity-Puzzle wecken. Zusätzlich gab es eine Hilfestellung für das große Eternity-Puzzle: Wer eine korrekte Lösung des Heart-Puzzles einschickte, erhielt einen Lösungshinweis für das große Eternity-Puzzle [1].

Das Heart-Puzzle ist (zumindest für Menschen) schwieriger als das Delta-Puzzle und das Meteor-Puzzle, da das zugrundeliegende Gitter hier komplizierter ist und man deshalb nicht immer erkennen kann, ob zwei Steine nebeneinanderliegen dürfen. Das Gitter besteht aus gleichseitigen Dreiecken und Quadraten gleicher Seitenlänge, die folgendermaßen angeordnet sind.

Dieses Gitter wird im Englischen üblicherweise als snub square tiling [2] bezeichnet. Zusätzlich werden die Quadrate durch Diagonalen halbiert, so dass die Steine jeweils zusammengesetzt sind aus vier Teilen, und zwar aus zwei Halbquadraten und zwei gleichseitigen Dreiecken (16 Stück), aus drei Halbquadraten und einem gleichseitigen Dreieck (2 Stück) oder aus einem Halbquadrat und drei gleichseitigen Dreiecken (2 Stück). Dabei wurden für das Puzzle nicht alle möglichen Steine aus vier Teilen verwendet.

Für die Lösung gibt es am Boden des Kartons einen herzförmigen Rahmen der mit den Steinen vollständig gefüllt werden soll. Hier wurde zusätzlich das Gitter in den Rahmen eingefügt.

Schwierigkeit: Sehr schwer, wegen der unüblichen Form des Gitters und der Steine. Außerdem ist die Anzahl von 20 Steinen recht hoch. Für das Heart-Puzzle gibt es 1914 verschiedene Lösungen [3].

Lösungshinweis: Es ist extrem hilfreich, das zugrundeliegende Gitter immer vor Augen zu haben. Also drucken Sie sich ein Gitter mit snub square tiling in passender Größe aus und legen es in den Rahmen.

PolySolver-Info: Wenn Sie dass Puzzle durch den Computer mit dem PolySolver lösen lassen wollen, müssen Sie das Gitter auf Split Snub-Square einstellen.

Design: Christopher Monckton
Hersteller Ertl Europe Company
Erscheinungsjahr: 1998

Google: Eternity Heart Puzzle
Shopping: Selten gebraucht lieferbar.

4.5.25

Pince-nez

Außerhalb Frankreichs gibt es nur vergleichsweise wenig Puzzles mit französischen Namen. Hier ist wieder eines: Pince-nez bedeutet Nasenklammer und dieser Titel verrät uns, dass der Designer eine Ähnlichkeit zwischen den drei Steinen und Nasenklammern erkannt hat. Oder legen wir da vielleicht völlig falsch?

Abb. von nothingyetdesigns.com mit freundlicher Genehmigung

Diese Steine bestehen aus je sieben Elementarquadraten. Aus diesen drei Steinen soll eine flache symmetrische Figur gelegt werden, ohne dass die Steine sich irgendwie überlappen.

Die Steine sind aus lasergeschnittenem Acryl.

Es gibt nur eine Lösungen. Können Sie die finden?

Schwierigkeit: Verblüffend schwierig. Und die Lösung beschert Ihnen ein zusätzliches Aha-Erlebnis!

 

Design:  Oleg Smol'yakov (Gelo)
Hersteller:  NothingYet Designs

Shopping: Kaum lieferbar, Preis ca. 5€

Aliens

Dieses Symmetrie-Puzzle besteht aus drei Polyominos, und zwar einem Hexomino und zwei Heptominos.

Aus diesen drei Steinen soll eine flache symmetrische Figur gelegt werden, ohne dass die Steine sich irgendwie überlappen.

Foto von nothingyetdesigns.com mit freundlicher Genehmigung

Die Steine sind aus lasergeschnittenem Acryl.

Es gibt zwei verschiedene Lösungen. Können Sie beide finden?

Es bleibt noch die Frage, woher der Name Aliens stammt. Falls Sie nicht der Meinung sind, dass die Steine an Aliens erinnern, dann hat vielleicht die Lösung etwas damit zu tun?

Schwierigkeit: Verblüffend schwierig. 

 

Design:  Tylor Hudson
Hersteller:  NothingYet Designs

Shopping: Lieferbar, Preis ca. 5€

ZZZ-Symmetriepuzzle

Aus drei identischen Z-Hexominos soll eine symmetrische Figur gelegt werden. Dabei sollen alle drei Steine verwendet werden, und sie sollen flach auf dem Tisch liegen und sich nicht überlappen. 

Es wird nicht verraten, um welche Art von Symmetrie es sich handelt oder ob eine Symmetrieachse parallel oder schräg zu anderen Kanten verläuft. 

Schwierigkeit: Dies ist ein vergleichsweise schwieriges Symmetriepuzzle, da es nur eine Lösung gibt.

 

DIY-Tipp: Sie können sich die aus jeweils sechs Elementarquadraten bestehenden Z-Hexominos aus kariertem Papier oder Pappe ausschneiden. Schöner sind 3D-gedruckte Z-Hexominos. Zahlreiche Vorlagen findet man bei Thingiverse oder Printables.

Mehr Infos: Auf Spektrum.de gibt es in der Sammlung Hemmes mathematische Rätsel auch dieses Symmetriepuzzle in etwas abgewandelter Form.

3.5.25

Formidable / Büngersche Dreiecke

Ein schönes kleines Geometrie-Puzzle: Es erinnert an Tangram, aber besteht nur aus drei Dreiecken und sollte deshalb ganz einfach sein. Dieser erste Gedanke ist nicht ganz falsch, wenn man sich vorher mit den drei Steinen etwas angefreundet hat:

Jedes der drei Dreiecke besitzt ein Loch. Dieses dient aber nur der Aufbewahrung: Statt des zu erwartenden Aufgabenzettels gibt es ein Aufgabenbrettchen mit 13 zu legenden geometrischen Formen. Dieses besitzt ebenfalls ein Loch und beim Kauf sind diese vier Teile mit einer Schraube verbunden.

Hier ist die Lösung für das Rechteck:

Schwierigkeit: Meist einfach, gut geeignet auch für Anfänger. Die Aufgaben unterscheiden sich manchmal nicht sehr, dann lässt sich die neue Aufgabe aus einer vorhergehenden durch Umlegen eines einzelnen Steines erreichen. 

Interessant ist der mathematische Hintergrund [1]. Zwar lässt sich jedes Rechteck in drei rechtwinklige, zueinander ähnliche Dreiecke zerlegen. Aber nur bei einem bestimmten Seitenverhältnis von rund 0,618 entstehen die vielen Anlegemöglichkeiten. Dort gibt es sogar 16 Aufgaben, konvexe Figuren zu legen.

DIY-Tipp: Aus Pappe ausschneiden entsprechend den Maßen bei [1]. 

Design:  Georg Bünger
Hersteller:  Jean Claude Constantin
Erscheinungsjahr: 1984

Google: Constantin "Formidable" Puzzle
Shopping: Kaum lieferbar, Preis ca. 15€

Mehr Infos:

Das zerbrochene Quadrat

Das Geduldspiel besteht aus nur fünf Teilen, die zu einem Quadrat zusammengelegt werden sollen. Was die Verpackung aber nicht verrät: Auch aus den vier Teilen lässt sich ohne das kleine Quadrat ein vollständiges Quadrat legen.

Und auch wenn Teile bei Bartl-Minipuzzles manchmal nicht perfekt zusammenpassen, ist das folgende keine Lösung:

Schwierigkeit: Speziell für Anfänger schwieriger als zunächst gedacht. Wenn Sie erst das Quadrat aus vier Teilen gelegt haben, wird es noch schwerer, alle fünf Teile zu verwenden. Wieso wird man in die Irre geführt?

Ähnliche Geduldspiele: Kommt Ihnen die Form der Steine bekannt vor? In ähnlicher Form ist uns das Geduldspiel schon zweimal begegnet: Als One Way und als Pythagoräisches Rechteck. Diesmal ist der fünfeckige Stein in Form eines Hauses nicht symmetrisch, und dies ist so gewollt. 

Design:  Henry Adams, siehe [1]
Hersteller:  Bartl Minipuzzle Nr. 2148 und andere Hersteller.

Google: Bartl zerbrochene Quadrat 
Shopping: Lieferbar, Preis ca. 3€.


Mehr Infos: 
[1] Martin Gardner: Martin Gardner's mathematische Denkspiele, Hugendubel München 1987. Original: Martin Gardner: Wheels, Life and other Mathematical Amusements, Freeman, 1983

Multi-Puzzle

Das Multi-Puzzle erinnert wieder einmal an das Tangram und die vielen Anker-Geduldspiele. Ein Quadrat wurde in fünf Teile zerschnitten und soll wieder zusammengesetzt werden:

Alle Schnitte verlaufen in einem Winkel von 45 Grad oder parallel zu einer Außenkante des Quadrats, die Einzelteile gaben deshalb übliche geometrische Formen: zwei gleichgroße Dreiecke, ein Parallelogramm, ein weiteres Trapez und ein Fünfeck in Form eines Hauses.

Dazu gibt es acht Aufgaben für verschiedene zu legende Formen auf der Rückseite des Kartons.

Schwierigkeit: Für Anfänger nicht ganz einfach, etwas Erfahrung mit derartigen Legespielen hilft. Aber einfacher als Tangram, da es aus weniger Teilen besteht.

Design:  klassisch
Hersteller:  Gico und andere Hersteller.

Google: Gico Multi-Puzzle 
Shopping: Lieferbar, Preis ca. 3€.


30.4.25

Aufgaben für Hexominos plus Pentominos (Nr. 1-15)

Es gibt 35 verschiedene Hexominos (mit 210 Elementarquadraten) und 12 Pentominos (mit 60 Elementarquadraten). Diese belegen insgesamt 270 Elementarquadrate. Wegen der vielen Primfaktoren in der Primfaktorzerlegung von 270=2*3*3*3*5 lassen sich viele Rechtecke mit einer Fläche von 270 bilden, es gibt auch keine Einschränkungen durch die Parität bei einem gedachten Schachbrettmuster. Auch mehrere Rechtecke mit Fläche 272 und 273 sind möglich, diese haben dann zwei bzw. drei Löcher. 

Schwierigkeit: Für ambitionierte Puzzler sind diese Geduldspiele von Hand lösbar. Es gibt jeweils sehr viele verschiedene Lösungen. Wenn man sich von der Größe nicht abschrecken lässt und sich die Pentominos so lange wie möglich aufhebt, sind diese Aufgaben kaum schwerer als Pentominoaufgaben. Hier soll jeweils eine Lösung angegeben werden, da es praktisch unmöglich ist, sich eine solche Lösung schnell einzuprägen. Man wird also automatisch nach einer anderen Lösung suchen.

3D-Druck: Ein Satz der Steine lässt sich mit 3D-Druck herstellen: Im Post Pentominos und Hexominos in Box finden Sie die Links zur Sammlung zum Blog auf Thingiverse sowie zu Printables.

Lösung mit Computer: Die hier vorgestellten Aufgaben bieten auch für die üblichen Lösungsprogramme keine Schwierigkeiten. PolySolver, mops.exe und Polycube [1] benötigen für die Aufgaben (in den Standard-Einstellungen) maximal einige Sekunden, manchmal auch viel weniger. Die hier gezeigten Lösungen wurden mit mit Polycube Vers. 1.2.1 ermittelt, dazu wurde die Standard-Kommandozeile

polycube.exe -V -p -- Eingabedatei > Ausgabedatei

verwendet. Von den vielen weiteren möglichen Parametern wurde kein Gebrauch gemacht. Das werden wir erst tun, wenn die Standardeinstellungen nicht mehr ausreichen, um eine Lösung zu finden.

Die Struktur der Eingabedatei ist einfach, Beispiele gibt es zusammen mit dem Programm bei [1].

Viele der unten gefüllten Rahmen sind (mit anderen Lösungen) bereits länger bekannt und finden sich bei [2] (Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 10, 14).

Mehr Infos:

[1] https://www.mattbusche.org/projects/polycube/
[2] https://polyominoes.co.uk/polyominoes/pent-hex.html

Rechtecke der Fläche 270

Aufgabe 1: Rechteck 15x18. 

Aufgabe 2: Rechteck 10x27.  

Aufgabe 3: Rechteck 9x30. 



 Aufgabe 4: Rechteck 6x45. 

Die noch schmaleren Rechtecke 5x54 und 3x90 lassen sich nicht so einfach (oder vielleicht gar nicht?) lösen, wir heben sie uns für später auf.

Rechtecke der Fläche 272 mit zwei Löchern

Nehmen wir noch zwei Elementarquadrate hinzu, so haben wir eine Gesamtfläche von 272=2*2*2*2*17 und können daraus wieder mehrere Rechtecke mit zwei Löchern an verschiedenen Positionen bilden. In den Beispielen sind die Löcher symmetrisch positioniert, aber hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Oder, wenn Sie es sich etwas einfacher machen wollen: Packen Sie einfach die Steine in den Rahmen und erlauben Sie sich die Löcher an den Stellen, wo sie übrigbleiben.

Aufgabe 5: Rechteck 16x17-2 (Variante a). 

 

Aufgabe 6: Rechteck 16x17-2 (Variante b). 



Aufgabe 7: Rechteck 16x17-2 (Variante c). 

 Aufgabe 8: Rechteck 8x34-2 (Variante a). 


Aufgabe 9: Rechteck 8x34-2 (Variante b). 

Auch hier gibt es schmalere Rechtecke der Größe 4x68, die sich nicht so einfach lösen lassen. Wir heben sie uns für später auf.

Rechtecke der Fläche 273 mit drei Löchern

Nehmen wir noch ein weiteres Elementarquadrat hinzu, so haben wir eine Gesamtfläche von 273=3*7*13 und können daraus wieder mehrere Rechtecke mit zwei Löchern an verschiedenen Positionen bilden. 

Aufgabe 10: Rechteck 13x21-3 (Variante a). 

Aufgabe 11: Rechteck 13x21-3 (Variante b). 

Aufgabe 12: Rechteck 13x21-3 (Variante c). 


Aufgabe 13: Rechteck 7x39-3 (Variante a). 

Aufgabe 14: Rechteck 7x39-3 (Variante b). 


Aufgabe 15: Rechteck 7x39-3 (Variante c). 


Es bleibt noch das extrem dünne Rechteck der Größe 3x91-3, aber das funktioniert wahrscheinlich ebenso gut (oder schlecht) wie das oben betrachtete Rechteck 3x90 und wird auf später verschoben.



Volumentest: Schwierigere Aufgaben für Hexominos (Nr. 11-13)

Obwohl einige Aufgaben nicht schwieriger aussehen als andere, bereiten sie manchen Computerprogrammen große Schwierigkeiten. Wir erwarten eine Lösungszeit innerhalb von Sekunden, erhalten aber auch nach einer Stunde noch keine einzige Lösung. Wohlgemerkt sprechen wir durchaus von lösbaren Aufgaben, die auch eine vergleichbar große Anzahl von Lösungen haben

Wir wollen uns das Problem an einem Beispiel und dem Lösungsversuch mit dem PolySolver anschauen.

Aufgabe 11: Rechteck 15x15 mit U-förmigem Loch der Breite 13

Im 15x15-Quadrat bleiben 15 Elementarquadrate durch Hexominos unbelegt, wie wir bereits bei den Aufgaben 3-7 aus den Aufgaben für Hexominos (Nr. 1-10) gesehen haben. Diesmal formen wir aus den 15 überzähligen Elementarquadraten ein U-förmigem Loch der Breite 13 (im Bild schwarz) und versuchen den verbleibenden Platz mit den Hexominos zu füllen. Obwohl der PolySolver normalerweise weniger als 10 Sekunden für eine derartige Aufgabe benötigt, wird hier so schnell keine Lösung gefunden. Zwischendurch sieht der Zustand beispielsweise folgendermaßen aus:

Wenn keine Steine mehr einzufügen gehen, macht das Programm Backtracking. Dabei werden die zuletzt eingefügten Steine wieder entfernt und es wird anders versucht, die jetzt größeren Lücken zu füllen.

Wo ist das Problem? Schauen Sie sich die Größe der beiden verbliebenen Restflächen an: Diese betragen 11 (oben) bzw. 13 (unten). Diese lassen sich nicht mit Steinen der Größe 6 füllen, auch wenn man einige Steine herausnimmt und umsortiert. Man müsste mindestens soviel Steine herausnehmen, so dass die beiden Restflächen verschmelzen. Erst dann hat man wieder eine Chance. Wenn man die beiden dünnen Lücken unten am rechten und linken Rand aber gleich zu Beginn des Lösungsprozesses verschließt, kommt man beim klassischen Backtracking in vertretbarer Zeit nie wieder dahin zurück. Deshalb löst der PolySolver dieses Geduldspiel nicht.

Welcher zusätzliche Schritt würde hier helfen? Wir könnten aufpassen, dass auftretende Restflächen immer ein Vielfaches von 6 als Größe besitzen und sonst sofort abgebrochen und mit dem Backtracking begonnen wird. Dieser zusätzliche Schritt wird Volumentest genannt (weil er analog auch für dreidimensionale Probleme funktioniert) und ist ist bei einigen Solvern implementiert. Bei Polycube [1] gibt es auf der Kommandozeile den Parameter -v, und -v10 schaltet beispielsweise den Volumentest ein, sobald die Restfläche kleiner als 10 Steine groß ist. Mei mops.exe kann man im Menü Pack ein Häkchen bei Void Check setzen, um den Volumentest einzuschalten. Danach finden beide Programme wie erwartet Lösungen innerhalb Sekunden.


Aufgabe 12: Rechteck 33x7 mit Loch der Größe 7x3 in der Mitte

Hier ist die Situation analog zur Aufgabe 11: Das 33x7-Rechteck wird durch das große leere Rechteck in der Mitte nur durch zwei dünne Verbindungen (diese haben hier die Breite 2) oben und unten zusammengehalten. Wenn diese geschlossen werden und nicht auf die Größe der verbleibenden Restflächen geachtet wird, landet man schnell in einer Sackgasse. Mit dem Volumentest gibt es aber kein Problem.


Aufgabe 13: Rechteck 15x15 mit 15 Löchern in Fünfergruppen auf der Diagonale

Bei dieser Aufgabe ist nicht klar, ob der Volumentest hilft. Aber ein einfacher Versuch zeigt: Ohne Volumentest findet Polycube so schnell keine Lösung, mit Volumentest geht es blitzschnell.

Mehr Infos:

[1] www.mattbusche.org

27.4.25

Nutcase

Das vor uns liegende Objekt hat eine ungewöhnliche Form: Eine kurze, dicke Schraube mit Köpfen auf beiden Seiten und zwei Muttern (beschriftet mit NUT und CASE) auf der Schraube. 

Wie sollen sich die beiden Muttern von der Schraube entfernen lassen? Im Inneren der Schraube klappert etwas, aber dies wird sich als nicht hilfreich herausstellen: Es handelt sich um eine weitere, diesmal sehr kleine Mutter, die aus der Schraube befreit werden soll.


Lösungshinweis: Das Foto im gelösten Zustand zeigt, dass die Schraube offensichtlich aus zwei Teilen besteht. Aber wie bekommt man diese auseinander?

Schwierigkeit: Der Hersteller Hanayama vergibt die maximale Schwierigkeit von 6 Sternen. Aber vielleicht ist es für Sie gar nicht so schwer: Sobald etwas Beweglichkeit in das Puzzle gekommen ist, sollte klar sein, wie es weitergeht.

Design:  Oskar van Deventer
Hersteller:  Hanayama
Erscheinungsjahr: 2007

Google: Hanayama Nutcase
Shopping: Lieferbar, Preis ca. 15€

Eternity

Dieses Puzzle hat eine wirklich spektakuläre Geschichte, denn es ging auch um viel Geld für die erste Lösung. Das Geduldspiel ist höllisch s...