Die Karten eines Edge Matching Puzzles haben meist alle das gleiche Format und bestehen üblicherweise aus einfachen geometrischen Formen wie Quadraten, gleichseitigen Dreiecken, Rhomben oder regelmäßigen Sechsecken, die sich leicht zu größeren Formen zusammenfügen lassen. Jedoch gibt es zusätzliche Regeln: Die Kanten tragen jeweils eine Farbe oder ein (halbes) Bild oder sind mit einer zusätzlichen kleinen Form (orientiert nach außen oder innen) versehen. Zwei Karten dürfen nur dann aneinandergelegt werden, wenn die zusammenstoßenden Kanten mit Farbe oder Form zusammenpassen. Eine große Menge solcher Geduldspiele findet man unter [1].
Vermutlich jeder hat als Kind solche Geduldspiele kennengelernt, am häufigsten zu finden sind verschiedene Varianten jeweils bestehend aus neun quadratischen Karten, die entsprechend der obigen Regeln zu einem 3x3-Quadrat zusammengefügt werden sollen. Dabei bestehen die Bilder an den Kanten jeweils aus einem Ober- und einem Unterteil. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten:
Bereits besprochen wurde Rubik's Tangle mit mehr Karten, dafür gab es keine Orientierung der Bilder an den Kanten, da es sich um richtungslose Wege handelte. Formen an den Kanten können die Bilder ersetzen.
Rahmen mit den entsprechend markierten Kanten oder Ecken gibt es nur gelegentlich bei größeren Geduldspielen, da sonst diese Information das Geduldspiele zu einfach machen würden.
Gegenstück zu Edge Matching Puzzles sind Corner Matching Puzzles, bei denen die zusätzliche Regel an den zusammenstoßenden Ecken erfüllt sein muss. Diesen Typ von Geduldspielen werden wir einzeln behandeln.
Historisches: Diese Edge Matching Puzzles bestehend aus neun quadratischen Karten gibt es mindestens seit den 1890er Jahren. Eine Einführung in die Geschichte dieser Geduldspiele findet man in [2]. Die ersten Patente stammen von Edwin L. Thurston [3] aus dem Jahr 1892 und betreffen sowohl Edge Matching Puzzles und Corner Matching Puzzles, bestehend aus verschiedenen Anzahlen von Quadraten, Rhomben, Dreiecken oder Sechsecken.
Aus dem Patent von Edwin L. Thurston [3] |
Damit sind solche Geduldsspiele von ihrer Struktur her heute nicht mehr durch Patente geschützt. Allerdings ist in vielen Fällen die grafische Gestaltung geschützt; besonders, falls bekannte Comicfiguren verwendet werden.