Zwei Scheiben mit dickem Rand wurden ineinandergeschoben und sollen getrennt werden.
Beide Scheiben haben je sieben Einkerbungen. Wenn zwei Einkerbungen zusammentreffen, lassen sich die die Scheiben nur in einem Fall trennen, aber weitere Bewegungen sind möglich. Mindestens eine Scheibe lässt sich nun rotieren, bis wieder zwei Einkerbungen aufeinandertreffen.
Damit ist sind Bewegungen wie in einem Labyrinth möglich und die Aufgabe besteht darin, zu der Position zu gelangen, in der sich die Scheiben trennen lassen. Diese Position ist gut zu erkennen, da hier die Einkerbungen am Rand schräg gestuft sind. Im Foto unten sieht man sie an den Positionen 7 und G.
Im zweiten Schritt muss man den Ausgangszustand wieder herstellen. Dazu fügt man die beiden Scheiben wieder zusammen und bewegt sie solange, bis die zwei langen Einschnitte gegenüberstehen. Dann lassen sich beide Scheiben vollständig zusammenschieben.
Schwierigkeit: Hanayama vergibt eine Schwierigkeit von nur 2/6, also einfach. Cast Disk ist damit für Anfänger geeignet und es besteht eine reelle Chance, das Geduldspiel "einfach so" ohne Nachdenken zu lösen: Man führt einfach immer wieder mögliche Züge aus und plötzlich fallen die beiden Scheiben auseinander.
Nachdem wir erfolgreich die Scheiben getrennt und wieder zusammengesetzt haben, bleiben einige Fragen: Kann man die Scheiben nur auf einen Weg auseinandernehmen oder gibt es verschiedene Wege? Wenn ja, welcher ist der kürzeste? Zusätzlich: Wir können die zwei getrennten Scheiben auf zwei verschiedene Arten zusammenstecken, indem wir in einem Fall eine Scheibe noch einmal um 180 Grad drehen. Haben wir dann ein anderes Puzzle vor uns? Ist es lösbar? Für derartige Untersuchungen benötigen wir eine vollständige Analyse des Geduldspiels. Dazu betrachten wir Cast Disk als Labyrinth auf einem Torus.
Zustandsdiagramm von Cast Disk als Labyrinth: Als Zustand von Cast Disk betrachten wir die Situationen, bei denen zwei Einkerbungen ineinandergesteckt werden können. Von solch einem Zustand gelangt man zu einem benachbarten Zustand, indem man eine der Scheiben um 1/7 weiterdreht (falls dies mechanisch möglich ist). Dazu bezeichnen wir die Schlitze der einen Scheibe mit 1 bis 7, die der anderen Scheibe von A bis G wir in folgendem Bild:
Wenn wir die 49 möglichen Zustände A1 bis G7 in einem quadratischen Schema anordnen, dann entspricht eine mögliche Bewegung von einem Zustand zum nächsten einen waagerechten oder senkrechten Schritt in diesem Quadrat. Über die Ränder hinweg kann man sich auch von ganz oben nach ganz unten und von rechts nach links bewegen. Dies wiederum entspricht dem Zusammenrollen des Quadrates zu einem Torus. Es ergibt sich ein Labyrinth, bei dem ein Weg vom Start bei A1 zur Lösung bei G7 gefunden werden muss:
Betrachtet man dieses quadratische Schema, findet man ganz leicht den Weg von A1 nach G7. Wie ist die Situation, wenn wir die beiden Scheiben in anderer Orientierung zusammenstecken? Ergibt sich da ein anderes Labyrinth? Das ist zunächst nicht ganz klar, da die beiden Scheiben große Ähnlichkeit haben und sich nur durch Spiegelungen unterscheiden. Hier ist das Labyrinth für die andere Orientierung der zweiten Scheibe, es hat eine völlig andere Struktur:
Hersteller: Hanayama
Erscheinungsjahr: 2001
Shopping: Lieferbar, Preis ca. 15€
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