5.1.25

Wunderkugel: Verschachtelte Kugeln aus Elfenbein

Auf einem Ständer befindet sich eine sogenannte Wunderkugel: In der außen verzierten Kugel befinden sich 13 Löcher, durch die man ins Innere blicken kann. 

Und darin finden wir eine weitere, kleinere Kugel, die in der großen Kugel frei in jeder Richtung drehbar ist. Darin sind wieder Löcher und man findet eine weitere Kugel. Insgesamt können dies bis zu 12 ineinander verschachtelte Kugeln sein. Die abgebildete Kugel hat einen Durchmesser von ca. 32mm, besteht wahrscheinlich aus Elfenbein (oder einem Imitat) und enthält insgesamt sechs Kugeln.

Der Name Wunderkugel beschreibt auch gleich, was wir tun sollen: Wir sollen uns wundern und darüber nachdenken, wie die Wunderkugel hergestellt worden sind könnte. Es handelt sich also um ein Puzzle-Objekt, das keinesfalls mit Gewalt auseinandergenommen werden soll!

Wenn man vielleicht vermutet, dass die Wunderkugeln aus einem Stück geschnitzt werden, irrt man sich. Die Wunderkugeln werden aus einem Stück gedrechselt. Dazu braucht man höchste handwerkliche Fertigkeiten sowie Spezialwerkzeug. Zunächst haben also alle Kugeln eine glatte Oberfläche. Erst danach wird die äußere Kugel durch Schnitzereien verziert. Besonders wertvolle Wunderkugeln tragen Verzierungen auch auf weiteren inneren Kugeln. Bilder schmuckvoller Wunderkugeln aus Museen finden sich bei Wikipedia [2] und in [3].

Historisches: Wunderkugeln im Museum deuten auf eine lange Geschichte hin. Gedrechselte Wunderkugeln aus Deutschland gibt es seit dem 16./17. Jahrhundert. Ein Beispiel sind die Wunderkugeln von Lorenz Zick [1]:

Wahrscheinlich wurde die Technik des Drechselns zuerst in Europa und später in China verwendet [2], so dass ganz alte chinesische Wunderkugeln aus der Song-Dynastie (960-1279) in aufwändiger Handarbeit entstanden sind [3].

Design:  klassisch 
Hersteller:  Oft aus Deutschland oder China

Google: Wunderkugel
Shopping: Selten gebraucht lieferbar, Preis je nach Alter und Qualität nach oben unbegrenzt.

Mehr Infos:
[1] Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern, Nürnberg 1730. Online verfügbar
[2] Wikipedia: Wunderkugel
[3] Amelia Carolina Sparavigna: Chinese and European Ivory Puzzle Balls, 2018. Online verfügbar

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